Abwärtstrend beim IAB-Arbeitsmarktbarometer erstmals gestoppt

Abwärtstrend beim IAB-Arbeitsmarktbarometer erstmals gestoppt

BAP // Mit einem Zuwachs um 0,5 Punkte auf 102,8 Zähler stieg das IAB-Arbeitsmarktbarometer – der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit – im Juni „erstmals in diesem Jahr“ an. Damit ist der „seit Jahresbeginn anhaltende Abwärtstrend“ dieses wichtigen Indikators für die Entwicklung am Arbeitsmarkt erst einmal gestoppt. „Bemerkenswert ist, dass die gute Arbeitsmarktentwicklung die zusätzlichen Arbeitslosmeldungen der Flüchtlinge weiterhin mehr als ausgleicht“, erklärt der Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und Strukturanalysen“ Enzo Weber. So liegt der Wert des Teilbereichs „Entwicklung der Arbeitslosigkeit“ nach einem Anstieg von 0,8 Zählern wieder „mit 100,1 Punkten knapp über der neutralen Marke“, heißt es in einer entsprechenden Pressemitteilung des Instituts. Gleichzeitig ermittelte das IAB im Hinblick auf die Beschäftigungskomponente seines Arbeitsmarktbarometers einen Wert von 105,5 Punkten – ein Plus von 0,2 Punkten gegenüber dem Vormonat. Damit liegt dieser Teilindex „weit im positiven Bereich“ und auch die Fachkräftenachfrage werde durch „ein zunehmendes Angebot an Arbeitskräften“ gestillt, sagte Weber. Weltweite konjunkturelle Schwächen würden der deutschen Wirtschaft kaum etwas anhaben, so Weber weiter. Der Arbeitsmarktexperte prognostiziert jedoch, dass die Zuwanderung der Flüchtlinge sich künftig „noch stärker auf die Arbeitslosigkeit auswirken“ werde, „da derzeit viele Flüchtlinge während der Integrationsmaßnahmen dem Arbeitsmarkt noch nicht zur Verfügung stünden und etliche Asylanträge noch nicht entschieden seien“. Daher spricht sich das IAB auch vermehrt für Investitionen der Bundesregierung in Qualifizierungsmaßnahmen für Flüchtlinge aus. Für die Ermittlung des IAB-Arbeitsmarktbarometers befragt das Institut monatlich alle lokalen Arbeitsagenturen zu den Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt. Das IAB zieht die Ergebnisse aus zwei Bereichen heran: die „Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate“ sowie die „Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung“. Aus beiden Komponenten werde der Mittelwert bestimmt, der „den Gesamtwert des IAB-Arbeitsmarktbarometers“ abbildet.…
Stabiler Wirtschaftswachstum für Deutschland

Stabiler Wirtschaftswachstum für Deutschland

BAP // Einer Prognose des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) zufolge wird das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland in diesem Jahr um 1,7 Prozent zulegen. Diese Einschätzung stützt auch das Institut für Weltwirtschaft in Kiel (IfW), das sogar von einem Anstieg des BIP um 1,9 Prozent ausgeht. Auch für das kommende Jahr rechnen die Wirtschaftsforscher mit einem steigenden BIP. Dabei hegt das IfW mit 2,1 Prozent deutlich optimistischere Erwartungen als das DIW, das 2017 nur einen Zuwachs von 1,4 Prozent vorhersagt. Wie das DIW Berlin mitteilt, werde die deutsche Wirtschaft durch eine „solide Binnenkonjunktur“ gestützt. Insbesondere die Industrieproduktion stieg zu Jahresbeginn stark an, zugleich wurden mehr Menschen in ein Beschäftigungsverhältnis gebracht, womit auch die Konsumausgaben deutlich zulegten, heißt es in einer entsprechenden Pressemitteilung des Instituts. Die Forscher des IfW erachten außerdem als positiv, dass die öffentlichen Haushalte „trotz erhöhter Ausgaben für Flüchtlinge, Beschäftigung, Renten und Investitionen in beiden Jahren mit einem Plus abschließen“ dürften. Die Erwartungen der DIW-Forscher für das kommende Jahr sind allerdings gedämpfter. Grund seien die steigenden Energiepreise sowie die in Hinblick auf die „Flüchtlingsmigration zusammenhängenden positiven konjunkturellen Impulse“, die 2017 kleiner ausfallen dürften. Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft hätten außerdem die zu erwartende Abschwächung der chinesischen Wirtschaft und die anhaltende Rezession in Brasilien und Russland. Als besonders risikoreich für die deutsche Wirtschaft beurteilt das Institut jedoch einen möglichen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU). Mit dem sogenannten Brexit würden dem DIW zufolge Einbußen im Handel und „exportstarken Branchen wie der Automobil-, der Chemie- und Pharmaindustrie sowie dem Maschinenbau“ verbunden sein. Die Sorge um den drohenden Austritt Großbritanniens aus der EU teilen auch die IfW-Forscher. Das Kieler Wirtschaftsinstitut rechnet demnach mit „spürbaren“ Belastungen für die Partnerländer Großbritanniens. Stefan Kooths, Leiter des IfW-Prognosezentrums, befürchtet sogar, dass der Austritt auch auf andere Mitgliedsstaaten der EU „ausstrahlen und so zu…